Vom Fliegen

 

Düsen dröhnen, die Vibration                      Spür ich bis in den Magen                 Bremse frei ! Auf geht's und davon    Handelt heut' hier mein Sagen

 

Weiße Rollbahnen bleiben zurück           Was mich von Trägheit befreite                   Der Mensch lenkt fliegend eignes Geschick Mittels metallener Spreite

 

Doch es gibt  Zeiten da fallen                     Singende Vögel, dann tönt                         Sonne grellweiß. Im Verhallen    

 

Wird jedes Herz zu Eis                       Freiheit - wer ist sie gewöhnt -

Fordert den höchsten Preis

                                                        (1974)

P.S. zu Kreislers Lied    *)

 

Warum sind die Leute so böse und schimpfen und jammern so laut ?           Welch ein aufreibendes Getöse                     und galliges Gewein und Gewese und      kein Himmel, der zukunftsfroh blaut.

 

Nur ich stehe hier und ich lächle             und male und zupfe Guitar.                      Ich kann niemand vor etwas bewahren, doch das lernte ich mit den Jahren,             dass nichts je von Dauer war.           (1984)

                    *) G.Kreisler  (1922 -2011)   "Warum ?"  

 

Sie bleibt !

 

Es währte ein Dutzend Jahre                        das tausendjährige Reich.                        Zu früh gekommen um ewig zu bleiben,   die Sieger der Geschichte,                       sie wichen, wenn auch nicht gleich.          Sie aber wird immer da sein                   beunruhigt Alt und Jung,                          ob Privatleben oder Hochpolitik :            

 

Die Angst vor Veränderung .          

                                                        (1998)    

 

Der Himmel

 

Der Himmel ist auf Erden nur zu sehen,   das heißt wahrhaftig in der Worte Sinn: Solange nur, als wir auf Erden gehen, danach kommt nichts,                             drum lebt nicht darauf hin,                        sondern im Augenblick,                          lebt in der Gegenwart.

 

Nicht die Vergangenheit,                           nicht zukünftige Paradiese                          sei'n eures Lebens Ziel oder Devise.

                                                    (2005)

 

 In memoriam Wyssotzki      

 

Ich kann's nicht leiden, sagt man mir

Ein Virus kommt, nun bleib zu Hause

Deine Gesundheit ist uns teuer

Das Rad steht still, die Welt hat Pause

 

Ich kann Besorgte, die mich mahnen

Nicht grade leiden, die Korrekten,

Die meinen Mundschutzsitz bemängeln

Brüllt ich gern an, dass sie erschreckten :

 

" Schafft erst mal Frieden in der Welt.

Schafft Waffen ab, Panzer, Kanonen.

Kinder, Erwachs'ne, die verhungern.

Heilen und töten können Drohnen ! "

 

Mich widern an, ihr merkt es schon,

All die Armeen hier auf Erden 

Die zudem noch die Luft verpesten

So kann die Welt nicht saub'rer werden

 

Hassprediger im Internet,

Die sich dort anonym verbreiten

Für keine Gegenrede offen

Dem Anstand längst sein Grab bereiten

 

Die falschen Gurus und Propheten

Die Heuchler, Lügner, Intriganten

Die Frömmler und die Eiferer

Die, betend, Ketzer stets verbrannten

 

Ich hasse üble Drogendealer

Fanatiker und die Rassisten

Die pädophilen Kinderschänder

Und ihrer Taten lange Listen

 

Die Superreichen, die sich aalen

Und meinen " Teilen" sei "sehr schwer" 

Und auch die Tätowierten, Kahlen

Ich mag sie nie und nimmermehr

                                            (2020)

Ach Bidi …   (B.Brecht zum 125. Geburtstag )

 

Ich lebe in anderenZeiten

die sich nun auch wie Geschwüre ausbreiten                                                  und wenn ich’s nicht hörte,

ich glaubte es nie : 

Sie piepsen Freiheit und Demokratie !

 

Nun - für diese zwei hehren Ziele

sind wieder bereit zu sterben – zu viele.

Auch im Parlament seh ich Augen blitzen:

„Und deshalb liefern wir Panzerhaubitzen!“
Die Minister und–innen, auch die Diversen

wirken hilflos, die Krise auf ihren Fersen

und in Dubai laufen in Hallen sie Ski

pfeifen auf: Klima, Freiheit und Demokratie !  
Der verwirrte Alte im Weißen Haus

ist nicht harmlos, senil,

nein – so sieht er nur aus.

Hinter ihm stehen andre, die sieht man nie.

Vom Blatt liest er: freedom and democracy !

 

Die Nordkoreaner, Russen und Chinesen

sind auch nie so wahre Freunde gewesen.

Noch nie aber, scheint mir, lispelten sie

das Lied:  Freiheit und Demokratie !   (2023)