Freiheit und Mitgefühl
Und die Post, die hat keine Filialen
Und die Bahn keine Ticketschalter mehr Der Platz der hübschen Kassiererin
Dort im Supermarkt bleibt leer
Mehr Profit bringen nur Automaten
Fällt den Kunden auch die Nutzung schwer
Automaten brauchen keinen Tarifvertrag
Und auch keine Pausen mehr
Refrain :
Wir werden noch die Luft privatisieren
Beim Wasser wär‘n wir gerne auch dabei
Zu Strom und Gas muss ich kein Wort verlieren und die Markwirtschaft ist frei
In Massenställen müssen Tiere bluten
Nur ein voller Käfig bringt Mammon ein Rücksichtslose, das sind die Guten ?
Na so kanns ja wohl nicht sein !
Mädchen werden auf den Strich gezwungen
Und an Schulen ist der Teufel los
Alte überfallen von den Jungen
Und die Kälte hier im Land wird groß
Wir werden noch die Luft …
Waffen dienen Guten oder Bösen
Immer kommt es auf den Nutzer an
Alle kalten Seelen zu erlösen
Ist ‘ne Lebensaufgabe - oh Mann
Fühl mich aufgegeilt, stehngelassen
Hier in dieser coolen Welt
Kann zuletzt die Welt doch nicht hassen
Weil mir Vieles auch gefällt :
Wir leben länger und wir sind gesünder
Die Luft ist sauber und das Wasser klar
Die freie Meinung äußern heut schon Kinder
Und nichts wird wieder so sein wie es war
Du darfst klagen, siegen und verlieren
Und Parteien gründen oder ein‘ Verein
Die Rendite steigern und noch weiter gieren
Darfst ein freier Bürger unter freien sein …
Lasst uns verhindern, dass wir Luft privatisieren
Dass wir Kinderseelen killen und verführen
Auch Computerspiele sind nicht einerlei |: Fördert Mitgefühl und setzt es frei :|
Text + Melodie : WDS 2009
Lehrer Ehrlich oder Geprägt in frühen Tagen
Schulanfangszeit, Lehrer Ehrlich
Das war vor sehr vielen Jahren
Kann mich gut an sie erinnern :
Kinderzeiten, die wunderbaren
Und wir zählten goldne Striche
Die gab er für ein saubres Heft
Mathe nannte sich nur Rechnen
Wünsch euch, dass ihr so’n Lehrer trefft
Seine Geige hieß Amalie
Und der Bogen Heinerich
Sie bekamen Kolophonium
Und dann streichelten sie sich
Ich hör heute noch sein Spielen
Er wollt gern Musiker sein
Doch im Krieg die Träume fielen
Nun paukt er uns sein Wissen ein
Und er brüllte wenn ein Schüler
Stumm blieb oder schwindelt gar
Wenn ein Starker den verhöhnte
Der an Muskeln schwächer war
Ehrlich war ein Nachkriegslehrer
Prägte unsre Weltansicht
Ward ein Teil des Lebens in mir
Hier im Lied kommt es ans Licht
Eines Morgens riß er dieTür auf
Und kam ziemlich angefegt :
„Um die Erde kreist ein Sputnik ,
Kinder ! “ rief er aufgeregt
„ Noch ein neuer Mond der Erde
Eine Sensation ist das
Nun vertreiben wir den Menschen
Dummheit, Trägheit und den Haß “
Schafften auch nicht tausend Sputniks
Was von einem er gedacht
Seine Hoffnung blieb lebendig
Hab zur Richtschnur sie gemacht
Und ich lernte – meine Hoffnung
Wurde oft schnell abgeschossen
Wahrheit ist nie absolut, das
wusstet ihr doch auch Genossen
Ja manche Hoffnung hat getrogen
So komm ich zur letzten Strophe
Immer mehr Raketen starten
Menschen gibt es: kluge, doofe
Und das wird auch stets so bleiben
Und gemeinsam leben wir
Die Vernunft soll uns regieren
Reißt ihr weit auf jede Tür
Text + Melodie : WDS 1981 / 2014
Geschichten erzählen
(Fassg. 2012)
Laßt euch Geschichten von heute erzählen
Freundin Gitarre erleichtert es sehr
Märchen und Wirklichkeit, heiter und bitter
Späße zu machen fällt schon manchmal schwer
Doch fast jeder lacht gern und freut sich seines Lebens
Wer nur klagt hört die Zeichen der Zeit bald nicht mehr
Schaut sie nur an, die oft neben euch sitzen
Bleich und nervös und auch müde wie ihr
Kaputt von der Arbeit oder vom Nichtstun
Ein Traum stirbt im Hamsterrad oder im Bier
Und so mancher glaubt heute noch
er könnt‘ was ändern
Aber ich singe hier das Lied
vom Kleinen Mann
Einmal noch richtig die Glocken zu läuten
Ein Faß aufzumachen wünscht er sich dann
Vom Eingeweckten öffnet gute Sorten
Mädchen komm lieb mich,
tanz mit mir vorher
Das wir merken, wir sind noch lebendig geblieben
Und die Herzkammer ist ja
doch gar nicht so leer
Trotz Hindernissen auch weiterzugehen
Dem müden Stadtrat vor den Bug
einen Schuß
Bis abends Zehn auf den Straßen viel Leute
Nicht Totenstille gleich nach Ladenschluß
Geht zu dem, den ihr kennt, vielleicht sitzt er alleine
Und freut sich, dann macht einen drauf, sprecht euch aus
Und wir wolln Lieder wie Funken verstreuen
Wenn sie auch auslöschen und keiner bleibt
Werden sich trotzdem die Feuer erneuen
Worte sind oft zu dünn oder beleibt
Nein es können auch Worte nie
Taten ersetzen
Doch zeigen sie,
ob sich die Welt hier noch dreht
Text+Melodie:
WDS 1980 / 2012
(2021) nach Melodie "Corinna, Corinna" :
Refrain:
Corona, Corona
zwei Jahre
bist du nun schon
hier
Und willst uns wohl nie mehr verlassen
Wer kann denn da etwas dafür
Die einen schreien: Die Chinesen !
Die andern: Nein, das Schuppentier !
1) Sitzt die Maske auch richtig,
ist der Abstand groß genug
Soziale Distanzierung ist der größte Betrug
Gehen sie mir bloß vom Leibe
Ach nur durch Schaden wird man klug
2) Hat da hinten wer gehustet ?
Und dieses Kind, es hat geniest
Bringt sie beide mal vors Haus raus Egal ob‘s donnert oder gießt
Die uns so teure Volksgesundheit
Verlangt, dass jeder dies begrüßt
Refrain: Corona...
3) Hab’n sie schon den Brief erhalten
Der zum Impftermin sie ruft
S’ist freiwillig.- Wenn sie wollen
Das ihr Leben wieder groovt
Müssen sie natürlich kommen
Sonst wird ihr Status abgestuft
4) Wir lernen nun mit SARS zu leben
Wie mit andern Keimen auch
Legionellen, Influenza
dem Mikrobiom im Bauch.
Bei Ebola, der Pest, den Pocken
Stünden wir schlimmer auf dem Schlauch
Refrain: Corona...
5)
Ängste hegen, Ängste schüren
So hat man es stets geschafft
Murrende Völker zu regieren
Auch mit schwacher Herrscherkraft
Selbst große Reiche müssen stürzen
Wenn die Vitalität erschlafft
Refrain: Corona...